BISTory

Dia Rhoe / Gonna Rhoe / Boi Tell / DJ Wolsa

Dia Rhoe (Gitarre) / Gonna Rhoe (Gesang/Gitarre) / Boi Tell (Bass) / DJ Wolsa (Drums)

Die ganze Geschichte aus einem Guss

Gonna und Dia liefen sich kurz nach Gonnas Geburt das erste Mal über den Weg, wie es bei Geschwistern häufig der Fall ist. Der eine kommt, der andere ist schon da, daran hat sich bis heute nichts geändert.

Gonna Rhoe
Gonna Rhoe

Durch die Bekanntschaft ihrer Eltern waren die Brüder auch schon von Kindesbeinen mit DJ flüchtig bekannt. Allerdings ging diese Bekanntschaft nicht so weit, dass sie von den musikalischen Aktivitäten der anderen wussten. Ihre musikalischen Anfänge entwickelten sich also ganz unabhängig voneinander und auf völlig unterschiedlichem Niveau. Dem älteren Bruder wuchs zum Ende seiner Pubertät eine Gitarre und dem gleichaltrigen DJ war bis zu diesem Zeitpunkt bereits ein Meer von Trommeln und Becken um den Leib gewachsen. Der verdammte Zufall wollte es nun, dass sich ihre Instrumente miteinander bekannt machten und sofort ineinander verliebten. Seit diesem denkwürdigen Tage vor unendlich langer zeit (be)treiben sie es nun miteinander und nennen es selbst Musik. Bis heute hat sich daran (mit kurzen Unterbrechungen) nichts geändert, außer vielleicht der Qualität des Liebesspiels.

 
Dia Rhoe (...kam ein Höschen geflogen...)
Dia Rhoe (...kam ein Höschen geflogen...)

Zu diesem Pärchen gesellte sich nach kurzer Zeit der liebevoll lärmenden Zweisamkeit ein Barde aus Hamburg ohne jegliche musikalischen Wurzeln. Ein schönes Trio, jedoch grausam intonierte Musik. Hier blieb über Jahre Handlungsbedarf und den Nachbarn nervtötender Lärm an jedem Wochenende nicht erspart. Doch plötzlich tauchte, wie aus heiterem Himmel, im Schatten seines Bruders ein kleiner vorpubertärer aber gewaltiger Gitarrenhals auf, der wuchs und wuchs und das schnell über den des großen Bruders hinaus (sehr zum Leid des großen, der somit zum kleinen wurde – jedoch in erster Linie auf den Gitarrenhals bezogen, was die Umstände für ihn erleichterte). Diese Situation zwischen den Brüdern führte und führt nun schon seit über 15 Jahren zu ausschweifenden, fürchterlich beleidigenden Auseinandersetzungen der beiden untereinander und tränenreichen Versöhnungen im Anschluss, was den anderen Bandmitgliedern mörderisch auf die Nerven geht – jedoch nicht zu vermeiden ist und wohl ewig so bleiben wird – bis das der Tot sie scheidet.

 
DJ Wolsa (Foto: Peter Stäcker)
DJ Wolsa (Foto: Peter Stäcker)

Diesem lustigen Quartett ging im laufe der Zeit der Barde verloren, ohne das dies richtig bemerkt wurde. Vielleicht an einer Autobahnraststätte, vielleicht am Busbahnhof oder auf irgendeinem Klo in Norddeutschland. Man weiß es nicht. Mit einem Mal wurde es ruhig ums Mikrofon. So nahm der Rest der Truppe sich selbst dem Gerät an, das so einsam im Raum stand. Da sich DJ aus logistischen Gründen dem Phallussymbol-auf-einer-Stange zweckgebunden nicht während seines Spiels nähern konnte und ihnen damals das Headfon weder bekannt war noch erschwinglich gewesen wäre, blieb es den Brüdern mit ihren umgehängten Gitarren überlassen, sich lustvoll dem selbigen hinzugeben, mit unterschiedlichen Ergebnissen… schön war das nicht immer… auch nicht anzusehen…

Bleibt die Situation derjenigen, die sich dem Bassspielen verschrieben haben und uns in der Vergangenheit mit ihrem Spiel verzauberten, zu betrachten. Lange, viel zu lange mussten sie ohne dieses wohlklingende, fröhliche und jeden, ob klein oder groß, erquickende Instrument inklusive Musikus auskommen. Es schien ihnen manches Mal, dass sie die einzige Band der Welt werden würden, die ohne Bass zu Weltruhm gelangen sollte. Doch da ging auf einmal die Sonne auf und endlich führte ihnen das Schicksal eine Bassistin zu – und auch wieder fort. Doch von nun an war der Bann gebrochen, die Bassisten kamen und gingen, aber seither war der Posten immer besetzt und nie wieder weiblich (keine Ahnung warum…).

 

Auch musikalisch waren die Vier gereift und versuchten sich an immer komplexeren Werken, wurden besser und besser aber auch angestrengter, belasteter und betrübter. Der Spaß musste zu jener Zeit an der Bandraumtür in ein dafür vorgesehenes Gefäß gegeben werden und dann begann im Innern die Arbeit. Zu allem Überfluss hat sich auch noch, während die Kollegen im Bandraum ihrer Arbeit nachgingen, der ein oder andere Spaß aus dem Gefäß aufgemacht um eine bessere Welt zu finden und wurde nimmermehr gesehen… Tragische Zeiten waren das und sie gipfelten in einem zwar musikalisch hochwertigen und höchst erfolgreichen Konzert, anlässlich der 5-Jahres-Feier der aktuellen Formation, doch danach machte sich jeder für sich auf die Suche nach dem verlorengegangen Spaß. So ergab sich, ohne Absprache der Bandmitglieder untereinander, eine Zeit der Ruhe für die seit vielen Jahren akustisch höchst beanspruchten Nachbarn. An ganz entspannten Wochenenden, wenn die Sonne scheint und sich im Gartenteich spiegelt, die Blumen blühen, der frisch gefegte Gartenweg erstrahlt und man dem Gras beim wachsen zusehen kann, dann meine ich hören zu können, wie diese über viele, viele Jahre akustisch malträtierten Menschen tief aufatmen und ihr Wochenende schön spießig genießen.

Dia und Achilles Fährse in Action
Dia und Achilles Fährse in Action

Dann kam Achilles. Er brachte die drei übrig gebliebenen Musiker wieder zusammen und mit großem Hallo wurden sie in neuen Räumlichleiten vom guten alten Spaß empfangen (da hatte er sich also rumgetrieben…). Die schon fast aufgegebene Suche fand hier also ein Ende und mit neuem Elan, Achilles am Bass, Gonna am Mikro, die Gitarre fest umklammert, DJ wie eh und je mit seinem stetig wachsenden Wanst aus Trommeln und vor allem Becken, Dia an der Gitarre Nr.2 und Bohne* (siehe unten) als Spaßmaschine, allerbestem Freund, den man sich vorstellen kann, beste Laune verbreitendem Vollkalli und gnadenlosem Biervernichter ging es in eine neue Ära der Musik. Es fanden sich neue musikalische Ansätze, ein neuer Name, es wurde viel probiert, dem Bier ordentlich zugesprochen und natürlich oft und viel gelacht; und das wäre es auch, wenn es in Zukunft nicht so weiter gehen würde. Der Spaß steht bei den vier Klapps-Kallies nicht mehr vor der Tür sondern befindet sich mitten drin; und auf dem werden sie auch weiterhin in alle vier Himmelsrichtungen (frei nach J.B.O.) in die Zukunft reiten.

Irgendwann auf diesem Weg geriet der Gaul von Achilles ins Straucheln und riss ihn mitsamt seiner Bassaxt in die Tiefe. Da kann man nichts machen.

 
Boi Tell (Foto: Peter Stäcker)
Boi Tell (Foto: Peter Stäcker)

Von den den Höhen der kühlen Berge kam daraufhin ein Streiter in die Mitte der Recken, der weit jünger als der Rest ist. Einige gehen sogar davon aus, dass er der Sohn einer unserer Helden sei, aber das ist nur ein Gerücht, glaube ich zumindest...

Es zeigte sich schnell, dass er ein wahrer Recke und hervorragender Ersatz für den Verlust ist. Es gilt also weiterhin: Keep on rockin'!!!

Ihr dürft nun gespannt sein wie es weiter gehen wird, …wir sind es schon…!!!

 
Bohne
Bohne

Bohne* (Jan Oliver Schäfer)

(*4.1.1975 / +28.4.2004)

Namensgeber und Bandguru der Truppe, der mit seinem für ihn und für uns unerwarteten Ableben, ein riesiges Loch in unser Leben und unsere Herzen gerissen hat!

Wir werden ihn niemals vergessen und für immer seine Truppe bleiben!!!