Teil 26

„Gernot, was meinst Du,“ richtete Steve das Wort leicht irritiert ob der so nun doch nicht erwarteten Geschehnisse in Richtung seines Begleiters, „hat Joe das so geplant – oder ist er nun auch der Gier verfallen?“
Steve ließ, während er jenes sprach, nicht für einen Moment seinen Blick von Joe ab.
Gernot hob nahezu unmerklich die Schultern leicht an.

Jolanda stand sichtlich fassungslos und vollkommen verwirrt in der Gegend herum und wollte zwingend weg da! Aber ihr Körper ignorierte die hektischen, von Panik getriebenen Signale, die Beine bewegten sich keinen Zentimeter.

Gernot betrachtete den nun nur noch wenige Meter entfernten Joe skeptisch und meinte zu Steve: „Irgendwie sieht Joe gar nicht gut aus. Er muss eine ganz schön immense Dosis in sich tragen.“

Gernot hatte recht. Joe sah wirklich nicht gut aus, das konnten jedoch die beiden ehemaligen Hulk-HeMan-Skeletor-Verschnitte, die immer noch ihrem Bewusstsein oder dem, was davon übrig ist, kämpften von hinten nicht sehen. Joes Gesicht war eingefallen, unter seiner Haut blitzte es mal leicht grünlich, dann bläulich, obschon sie irgendwie vollkommen blutentleert schien.
In den beiden Gesichtern von Steve und Gernot war jedoch eine (wenn auch nur gering erahnbare) kurzfristige Erleichterung zu erblicken, als Joe die Hand zum Gruße erhob und ein kleines Lächeln seine wollmausfarbenen Lippen verzweifelt kämpfend zu umspielen versuchte.
„Hey Gernot, schön! Ich hatte schon befürchtet, dass wir uns gar nicht begegnen würden; hast du meinen Brief erhalten?“, röhrte Joes Stimme mit ekelhafter Zähheit in einer Frequenz, die der einer studentischen Kundgebung mit einem € 5,- teuren Megaphon glich, über die letzten vier Meter hinweg zu unseren drei Akteuren.

Als Betrachter der Kulisse entging es einem nicht, dass sowohl Steve wie auch Gernot dem Braten noch nicht so richtig trauen wollten, sich jedoch bemühten, dem schwer einschätzbaren Joe auch keinesfalls auf die Füße zu treten. Denn den Braten, dem sie nicht trauten, den konnten sie irgendwie riechen. Also waren sie bestrebt, die unsichere Kuh vom Eis zu holen. (Derart formuliert nur in Gedanken, denn auf das Wortgefecht wollten sie sich nicht einlassen.)

„Ja, Joe, ich habe deinen Brief erhalten und mich schon gefragt, wann wir uns begegnen würden. Allerdings hatte ich mir gewünscht, dass die Umstände etwas angenehmer seien.“, vermochte Gernot mit möglichst freundlicher und vertrauender Miene zu entgegnen, als Steve ihn sanft am Arm stieß, um ihn auf das Geschehen hinter Joe aufmerksam zu machen.
Joe registrierte die abgelenkte Aufmerksamkeit und blickte über seine Schulter die Straße hinunter. Dort war zu beobachten, dass der eine ehemalige Hulk-HeMan-Skeletor-Verschnitt sich zum anderen ehemaligen Hulk-HeMan-Skeletor-Verschnitt mühte, sich neben ihn kniete und ihn mit immerhin noch kräftiger Bestimmtheit an der Schulter auf beide Beine hievte.

Steve und Gernot (Jolanda war immer noch lediglich physisch anwesend) blickten einem schlagartig nicht mehr aschfahlen und einer Leiche näher als einem Lebenden aussehenden Joe entgegen, als dieser sich umdrehte und mit wesentlich rüstigerer Stimme meinte:
„Tut mir leid Jungens, ich glaube, ich muss da drüben noch etwas (er)klären. Vielleicht sehen wir uns wieder.“

„Was hat Joe denn nun vor?“, fragte Jolanda - scheinbar aus ihrem Trauma-Traum-Zustand erwacht - in die Runde (mit drei Leuten?? Egal..), als sie Joe zu den beiden Klappskallis gehen sah, welche wiederum jäh scheinbar wieder zu Kräften gekommen sind und arglos von Wut getrieben auf Herrn Jackson zu rannten…“don’t stop ‚til you get enough“ ...

 [weiter mit Teil 27]

 

 

 

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