Teil 10

Maaaaaaaaann, Kot!!! Das darf doch alles nicht war sein. Was passiert hier bloß, verdammte Kacke noch mal?

Gestern Abend, als ich die studiersüchtige Spaßbremse mit zu diesem Schuppen und der krassen Band (o.k., was die gespielt haben war nicht immer richtig, war denen aber auch nicht ganz so wichtig) geschleppt habe, war doch noch alles bestens.

Wir haben lecker diverse Pfützen geschlürft, Keule fielen wegen der heißen Background-Sängerinnen fast die Augäpfel aus’m Gesicht, ich konnte jedem Angebot, mir die Fresse polieren zu lassen, erfolgreich widerstehen und der sonst so bemühte Student hat auch noch angefangen tüchtig das Portemonnaie auf zu tun. Und damit fing das Elend an. 

Da bestellt er doch tatsächlich eine volle Pulle Schappes in Form einer Buddha-Statue. Ich hab noch nicht einmal eine dunkle Ahnung, wo und wie er diese eigentlich erspäht hat, denn, obwohl ich mir einige Minuten vorher auch schon mal einen Überblick über das Gurgelangebot verschafft hatte, konnte ich die Buddel nicht erblicken. Und da bin ich mir absolut sicher, denn die Flasche war schon was für’s Auge. Nicht nur die Form, man hatte auch den Eindruck, dass sie ständig die Farbe ändern würde. Ich hielt das gestern nur für eine Folge des konsequenten Quertoxens, denn Alkohol war, weiß der Geier, nicht das einzige, was uns den Abend versüßt hat. Jetzt bin ich mir da aber nicht mehr so sicher.

Wir hatten dann gerade von diesem schmierigen Typen, von dem sich später herausstellte, dass es nicht der Barmann war, zwei Gläser bekommen und einen Lüdden genommen, da flog mir etwas Hartes gegen die Birne. Ich dachte erst, dass ist wieder so ein Vollstorno, der sich unbedingt mit mir prügeln will, weil ich mit meinen 61 Kilogramm so ein klasse Opfer abgebe, da sehe ich, wie ein extrem verschwitzter Spacken fünf Reihen hinter uns wild gestikulierend auf und ab springt und mir etwas zuruft. Ich konnte ihn bloß nicht verstehen, weil die Band lautstark dabei war, mir zu erklären, was mit Fäkalien und Spucke so zu passieren hat.

In diesem Moment merkte ich, wie der Fusel bei mir ganz komisch anschlug und mir fiel mein Kompagnon wieder ein. Ich drehte mich um, sah dass dieser Spinner die Pulle auf links gezogen hatte und dabei ist, rücklings wegzuklappen.

In dem Moment machte die Band eine Pause und ich konnte verstehen, was mir dieser Schwitzer zuschrie: “NICHT TRINKEN!!!“

Der fleißige Schluckspecht schien das auch gehört zu haben und kommentierte das Gehörte mit den Worten: „WWWie, nicht trrrrinken? Issss subba leggä (hiks). Boah, dat ballert. Heinssser, sach der Schreipatroullie er soll sssich auch ein bestelln und die Klappe halten (hiks) Ich kann die Wahrheit erkennen und die Reinheit ssssehn. Halleluja!!! Musik!!! Wieso spieltn die Mugge nicht mehr? Kellner! Noch ne Pulle. Für mich un mein Heinser!“

Wo auch immer der echte Barkeeper war, ich feierte ihn dafür, dass er nicht plötzlich auf der Bildfläche erschien und dem Wunsch meines Freundes nachkam!

Ich packte mir also das Wrack und drängelte mich mit ihm zum Ausgang. Draussen sah ich dann, wie ein Verrückter dem Schwitzer ordentlich einschenkte, was darin gipfelte, dass er ihm die Arme und Beine brach. Das Knacken seiner Knochen untermalte die arme Sau mit den gemurmelten Worten: „Joe Jackson, du krankes Schwein!“

Daraufhin schluckte ich die Übelkeit runter und nahm mir vor, die Titanic in meinem Arm abzuliefern, selbst ne halbe Stunde zu pennen und am nächsten Tag beim Konterbierchen alles durchzusprechen.

[weiter mit Teil 11]

 

 

 

Bist Du B.I.S.T. dann bist Du B.I.S.T.

Ein kostenloses Onlinebuch von B.I.S.T.