Teil 9

„Heijeijei und jei, is miar schlecht!“ Bemerkt unser Mundgulli nach diversen Konterbierchen. „irgenwie vertraach ich die Subbe heut nich, keine Ahnung watt mit mir los ist, irgendwie ist mir komisch.“

Unsere beiden Knallköppe sitzen seit nunmehr einigen Stunden am Tresen der Kimme und so richtig Stimmung will nicht aufkommen, was nicht an der Hintergrundmusik liegt „…tu was diiiiiaaaaaaaa gefäääääällt…“ (Wobei sich der Schreiber dieser Zeilen gerade fragt, warum die Menschheit eigentlich das machen soll, was „Dia“, dem Gitaristen der besten Vorband der Welt, gefällt – obwohl…) Heinz kuckt auch recht angestrengt ins halbleere Glas und macht ein Gesicht, dass sehr an das Unwetter erinnert, welches sich in den letzten Stunden zusammengebraut hat.

Aus sprichwörtlich heiterem Himmel hat es, wie aus dem Nichts, zu Stürmen angefangen, dass es die Beiden Heroen vor der Tür fast von der Raucherbank gefegt hätte. Innerhalb von Sekunden schlug das Wetter um, aus dem sonnigen frühen Nachmittag wurde ein im höchsten Maße ungemütlicher Abend. Mittlerweile rollen Mülltonnen die Straße entlang und ihr ehemaliger Inhalt fliegt durch die Gegend. Immer wieder klatschten Abfälle an die große Scheibe der Kimme und hinterlassen ekelhafte Streifen, die kurz danach vom Regen abgespült werden, der peitschend in Böen durch die Gassen bläst. Die Bäume biegen sich tief in die Straßenschluchten und verlieren große Teile ihres Blattwerks und ihrer Äste, welche zum Teil krachend gegen Häuserwände geschleudert werden. Sonderbarer Weise bekommen unsere zwei Gehirnakrobaten nicht sonderlich viel davon mit. Sie sind einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Der Eine aufgrund seines körperlichen Zustands, der Andere ist mit ernstem und ängstlichem Nachdenken beschäftigt.

Plötzlich zuckt Heinz zusammen, und das nicht, weil er eine Eingebung oder ähnliches hatte, sondern weil ihm eine eiskalte, feuchte Hand zischen Nacken und Schulter gelegt wurde. Als er sich mit hochgezogenen Schultern ruckartig umdreht sieht er in die grauenhaft geweiteten Augen unseres Starkstromtrinkers. Leichenblass glotz er Heinzer an, seine Arme baumeln jetzt an ihm herunter, als ob sie gar nicht mehr zu ihm gehören, sein Gesicht ist leichenblass und mit einer glänzenden Schicht kaltem Schweiß überzogen. „Meine Fresse, hast Du mich erschreckt!“ blaff es aus Heinz heraus „wie siehst Du denn aus? Und wo kommst Du her? Du hast doch eben noch neben mir gesessen, was ist looos?“ Die einzige Antwort die er bekommt ist ein sehr, sehr leises, fast gehauchtes: „Scheiße… Alter...“ 

[weiter mit Teil 10]

 

 

 

Bist Du B.I.S.T. dann bist Du B.I.S.T.

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